Wohnquartier auf dem ehemaligen Sauerkrautfabrikgelände Leuchtenberg

Beschreibung

Mit der Realisierung des Projekts wird die von 1861 bis 2017 durch die Sauerkrautfabrik Leuchtenberg gewerblich genutzte 9600 qm große Fläche in ein innerstädtisches Wohnquartier mit privaten und öffentlich zugänglichen Freibereichen umgewandelt. Die Durchlässigkeit des Quartiers über einen autofreien, begrünten Innenhof mit Spielflächen schafft eine Verbindung zwischen dem nördlich angrenzenden, überwiegend gewerblich genutzten Stadt-quartier Hammfeld I und der im Süden angrenzenden Wohnbebauung. Das Wohnquartier Leuchtenberg bildet durch seine prägnante Lage an einem wichtigen Verkehrsknotenpunkt und als bedeutende Eingangssituation zur Innenstadt einen wichtigen Baustein im städte-baulichen Gesamtgefüge.

Ziel

Ziel ist es, an prägnanter Stelle ein innovatives Wohnquartier mit Geschosswohnungsbau zu schaffen, das eine klare Adresse am Alexianerplatz formuliert und Wohn- und Aufenthalts-qualitäten schafft. Hierbei sollen unterschiedliche Zielgruppen angesprochen werden. Etwa 80 % sind als öffentlich geförderte Wohnungen geplant, 20 % werden frei finanziert. Darüber hinaus wird die südlich angrenzende Freifläche als Übergang zum Alexianerplatz qualifiziert. Dieser wird heute seinem Entréecharakter zur Innenstadt nicht gerecht. Durch eine Neuge-staltung der nördlichen Platzkante soll der bauliche Übergang stadträumlich besser erlebbar werden. Durch die Aufwertung erhält der Platz Aufenthaltsqualitäten und kann seiner Ver-kehrsfunktion für den Öffentlichen Personennahverkehr besser gerecht werden.

Herausforderungen

Die Herausforderung liegt in der Schaffung eines neuen Wohnquartiers in zentraler inner-städtischer Lage, welches aufgrund des Standortes eine gewisse Komplexität und breiten Anforderungsumfang hat. Durch die Lage des Gebietes an einem wichtigen Neusser Verkehrsknotenpunkt ergibt sich eine sehr gute ÖPNV- sowie MIV-Anbindung. Damit verbunden sind im Umkehrschluss ein hohes Verkehrsaufkommen und somit eine Lärmbelastung auf der Fläche. Der Entwurf reagiert darauf mit geschickten städtebaulichen und architektonischen Lösungen. Der ruhige Innenhof schafft Aufenthaltsqualität und der Erholung dienende Freibereiche. Das Quartier soll zudem zwischen städtebaulichen Großstrukturen, wie dem angrenzenden Kloster und den Büro- und Gewerbekomplexen sowie der kleinmaßstäblichen Wohnbebauung vermi

Kooperationen

Im Jahr 2015 erwarb die Neusser Bauverein AG das Gelände der Sauerkrautfabrik Leuch-tenberg. 2016 lobte sie in Abstimmung mit der Stadt Neuss einen städtebaulichen Einla-dungswettbewerb (in Anlehnung an die RPW) aus, aus dem der Beitrag von Konrath und Wennemar Architekten in Kooperation mit Greenbox Landschaftsarchitekten als Siegerent-wurf hervorging. Die Planungen wurden von Beginn an in enger Abstimmung zwischen der Neusser Bauverein AG, der Stadt Neuss sowie externen Fachleuten durchgeführt.

Mehrwert

Von dem Projekt profitieren nicht nur die zukünftigen Bewohner des neuen Quartiers und die direkten Anwohner, sondern auch das erweiterte Umfeld. Als städtebaulich prägnanter Bau-stein am Eingang des Stadtzentrums hat das Projekt auch eine identitätsstiftende Funktion. Der Alexianerplatz wird neu gefasst und bildet zusammen mit dem gegenüberliegenden ebenfalls neu entstehenden Alexianer Quartier einen neuen belebten Stadtteil.

Besonderheit

Das 2-stufige Wettbewerbsverfahren zur Qualitätssicherung im Städtebau, Hochbau und der Architektur hat sich sowohl mit der Ermittlung der Baukubatur, den Freiräumen, der Erschlie-ßung und Stellplatzorganisation sowie mit der Grundriss- und Fassadengestaltung befasst. Zudem verläuft im Bereich des weiteren Wettbewerbsgebiets unterirdisch der Nordkanal, welcher als Bodendenkmal in die Denkmalliste der Stadt Neuss, als Zeugnis napoleonischer Ingenieurskunst, eingetragen und gleichzeitig Teil eines grenzüberschreitenden Freizeitfahr-radweges (Fietsallee) ist. Daher soll auch im Bereich des neu gestalteten Alexianerplatzes der Verlauf des Nordkanals sichtbar und erlebbar gemacht werden. Hierzu gab und gibt es eine enge Abstimmung mit dem Landschaftsverband Rheinland.