Beschreibung
Die Zwischennutzung 'Lückenfülle' aktivierte im Sommer 2016 eine leerstehende Baulücke in der münchner Maxvorstadt architektonisch, bot der Stadt eine offene Bühne und förderte ungewohnte Begegnungen. Wir entwickelten einen belebten und durchmischten Ort. So entstand eine alternative Raumnutzung in der von Gentrifizierung bedrohten Maxvorstadt. Der Ort zog diverse spontane Geschehnisse und Veranstaltungen an - Konzerte, Nachbarschaftsfeste, Filmprojektionen und Diskussionen.
Ziel
Was braucht eine vernetzte, integrative Stadtgesellschaft? Urbane Momente. Die 'Lückenfülle' schafft eine öffentliche Situation, in der zunächst niemand das 'Sagen' hat, sich niemand ein- oder ausgeschlossen fühlt. Diese Orte geben Randgruppen, wie Geflüchteten, die Möglichtkeit öffentlich zu handeln und als Individuen wahrgenommen zu werden. In dieser Öffentlichkeit wollten wir in alltäglichen Handlungen, Gesprächen, Filmen und Happenings das Thema 'internationale Stadtbevölkerung' beleuchten.
Herausforderungen
Das Konzept für den Ort und seine Bespielung entwickelten wir in offenen Konferenzen mit Münchnern unterschiedlicher Zuzugshintergründe. Wir organisierten die Bauarbeiten und kommunizierten das Projekt zunächst, im Prozess schlossen sich jedoch Passanten, Anwohner und Interessierte an, unterstützen das Projekt und besuchten die Lücke. Später wurde die 'Lückenfülle' zu einem sehr öffentlichter Ort an dem jeder sein und handeln konnte. So wurde der Ort von einem Leerstand zu einem Common.
Besonderheit
'Lückenfülle' ist eine taktische, soziale und performative Architektur. Auf einem roten Boden aus pressluftzerhämmterten Ziegeltrümmern ruhen rote Plattformen, zwischen 5 paraboloiden Säulen wallt darüber ein Heißluftballon. Wir glauben, dass ein Architekturverständnis, das soziale Gefüge und eine performative Umsetzung einschließt, Orte mit außergewöhnlichen sozialen und öffentlichen Qualtiäten schaffen kann. Dabei kann die Athmosphäre soziale Handlungen und Aneignungen unterstützen.