Beschreibung
2016 reiste eine mobile Küche in einem Container durch Europa, um Menschen auf der Flucht einen wohnlichen Raum zu bieten, in dem sie neuen Nachbarn begegnen können. Herzstück des Entwurfs ist eine Küchenzeile, die gemeinsames Kochen ermöglicht. Ein raumhohes Holzregal steht an der Rückwand des Containers. Leichte zusammen faltbare Tische und Bänke sind Regalfront und Mobiliar in einem. Der Raum wird erweitert, indem eine hölzerne Skelettkonstruktion angebaut wird.
Ziel
Am Küchentisch entstehen Freundschaften. Das konnten wir selbst schon so oft erleben, auf Reisen, während Auslandsemestern oder beim Ankommen in einer neuen Stadt. Aber was machen die Menschen, die auf der Flucht sind? Die keinen eigenen Küchentisch mehr haben, um daran mit Freunden und neuen Nachbarn zu essen? Das Projekt schafft eine angenehme Atmosphäre, in der Menschen sich auf Augenhöhe begegnen und offen aufeinander zugehen können. Das gemeinsame Essen und Kochen dient als Eisbrecher.
Herausforderungen
Die mobile Küche reiste von Bari über Marseille, Frankreich, Duisburg in Deutschland, Deventer nach Göteborg. Die Route symbolisiert den Weg vieler Geflüchteter durch Europa. Jeden Tag wurde bei Kitchen on the Run gekocht. Dabei treffen sich etwa 25 Menschen, Beheimatete und Geflüchtete, Menschen verschiedenster Herkunft und unterschiedlichen Alters. Dann wird gemeinsam gekocht und erzählt, geweint und gelacht, gesungen und getanzt. Jeder Abend ist anders und einzigartig, so wie seine Gäste.
Besonderheit
Das Ausarbeiten eines Projektes von der Entstehung des Konzepts bis zur Realisierung konfrontierte die Studierenden mit zentralen Fragen des Bauvorgangs, mit dem Kern des architektonischen Denkens. Sie lernten mit verschiedenen Akteuren in einem engen Zeitplan und mit einem begrenzten Budget zu arbeiten. Das konsequente Durchleben des Prozesses förderte handwerkliche und planerische Fähigkeiten und bot die Gelegenheit, das Entwerfen und das Bauen als baukonstruktive Forschung zu begreifen.