Beschreibung
Das Saarpolygon ist eine formal abstrakte, begehbare Großskulptur aus Stahl auf der Halde Duhamel, die aus der Distanz sichtbar ist und zugleich einen Aussichtspunkt hoch über dem umgebenden Saartal bildet. Als Symbol des tiefgreifenden Wandels der Industrielandschaft nach dem Ende der Bergbauära, die über 250 Jahre die Kulturlandschaft des Saarlands geprägt hat, erinnert es an die Tradition des Kohlebergbaus und verweist zugleich auf den Strukturwandel und die zukünftige Entwicklung der Region
Ziel
Ziel war die Schaffung eines Symbols für den Wandel der saarländischen Industrielandschaft in ein postindustrielles Zeitalter, das sowohl als Zeichen nach außen wirkt, als auch einen erlebbaren Ort schafft. Die Landmarke steht in abstrakter Form stellvertretend für den Strukturwandel im Saarland und soll einen Identifikationspunkt für die Menschen an der Saar schaffen, die über viele Jahrzehnte eng mit dem Bergbau verbunden waren - ein Symbol für den Wandel einer Region.
Herausforderungen
Das Ziel den abstrakten Begriff der Transformation in einer gebauten Großform erlebbar zu machen wird über die Einbeziehung des Besuchers erreicht: Die Erscheinung der dreidimensional verschränkten Geometrie wandelt sich mit der Bewegung des Betrachters. Die Silhouette der Landmarke bildet aus verschiedenen Blickwinkeln unterschiedliche Figuren, die z.B. mit Symbolen des Bergbaus, wie einem abstrahierten Schlägel und Eisen, einem Förderturm oder einem Tor in die Zukunft assoziiert werden können
Kooperationen
Bereits bei der Konzeption des Wettbewerbsentwurfs wurden Tragwerks- (Dr.Liess) und Lichtplaner (Prof.Haverland) hinzugezogen. Für den landschaftspflegerischen Begleitplan (RAG Montan-Immobilien) fand in der Folge eine enge Abstimmung zur Integration des Projekts in die landschaftliche Folgenutzung der Halde als Naherholungsgebiet statt. Langjährige Erfahrungen des Bauherrn im Umgang mit den speziellen Bedingungen des Haldenuntergrunds waren wertvoll bei der Entwicklung des Gründungskonzepts.
Mehrwert
Das Saarpolygon ist aufgrund seiner einprägsamen und markanten Form bereits Wahrzeichen der Region. Im entstehenden Duhamel-Park am ehemaligen Standort Bergwerk Saar am Fuße der Halde bildet es die räumliche Dominante. Die Landmarke ist somit Identifikationspunkt und Markenzeichen des Standorts, welcher wiederum repräsentativ für die ehemaligen Anlagen der Montanindustrie im Saarland steht und ein integrativer Bestandteil der weitläufigen Freiflächen in einem öffentlichen Landschaftspark.
Besonderheit
In der Postbergbauära ist die Nachnutzung von Halden als Naherholungsgebiet mit markanten Landmarken eine wiederkehrende Aufgabenstellung. Das Saarpolygon ist jedoch nicht nur Ausdruck eines momentanen vergangenen oder zukünftigen Zustandes, sondern thematisiert die Transformation an sich als Prozess. Ihre abstrakte Form weckt beim Betrachter Assoziationen an Bergbau, Zukunft, Aufbruch ohne eine eindeutige Lesbarkeit vorzugeben und ist somit ein offenes Symbol, das vielfertig interpretierbar ist