Beschreibung
Das Gesundheitshaus ist einer der bedeutendsten Zeitzeugen der deutschen 1950er-Jahre-Architektur – vollständig erhalten, doch deutlich in die Jahre gekommen. Im Geiste des Architekten Will Schwarz wird diese Dortmunder Nachkriegs-Ikone gründlich saniert und ganz neu interpretiert. In dem markanten Ensemble mit 6 Gebäudeteilen entsteht ein neuer Nutzungsmix aus individuellem Designhotel, Kita, Wohnungen und innovativen Bürokonzepten. Das ‚Neue Gesundheitshaus‘ wird so zur Pilgerstätte für die Architektur der 1950er Jahre und zu einem neuen Hotspot der Innenstadt. Der noch als Parkplatz genutzte Innenhof wird zur attraktiven Grünfläche. Dieses Konzept, das die Innenstadt zu allen Tageszeiten belebt, wurde von der Fachjury eines städtischen Investorenauswahlverfahrens zum Sieger gekürt.
Ziel
Schon vor Auszug des jahrzehntelang dort beheimateten städtischen Gesundheitsamtes 2019 standen Teile des Ensembles leer. Ziel war eine Nachnutzung, die den Charakter des Gebäudes unter den Auflagen des Denkmalschutzes erhält, zugleich aber mit einer Wiederbelebung dieser zentralen Innenstadtlage einen Mehrwert schafft. Dafür steht das Multi-Use-Konzept von Landmarken mit einem vom Stardesigner Karim Rashid speziell für diesen Standort gestalteten Hotel, Kita, Wohnen, Büros sowie einer Sky Lounge mit fantastischem Blick über Dortmund, die als Hotelbar der Öffentlichkeit zugänglich ist. Nachhaltig ist nicht nur der Erhalt der Bausubstanz, sondern auch die Rekultivierung des Innenhofs von einem Parkplatz zur Grünfläche – ganz so, wie es der Architekt Will Schwartz ursprünglich im Sinn hatte.
Herausforderungen
Die größte Herausforderung: eine attraktive Neunutzung in das bestehende, denkmalgeschützte Raumkonzept zu integrieren. Aus Büros werden schicke Hotelzimmer, aus ehemaligen Labors werden Co-Working-Spaces – unter der Maßgabe, innen und außen wenig verändern zu können. Zur Revitalisierung dieses ikonischen Denkmals, das als eines der wenigen seit der Erbauung unverändert blieb, gehört auch die besondere Herausforderung, z.B. Nasszellen einzubringen, alte Fenster zu erhalten und sanieren, alte Türen zu ertüchtigen und nicht zuletzt das Farbkonzept des Dortmunder Architekten in Einklang mit dem Designkonzept des Hotels zu bringen. Und das passt: So wie Will Schwarz eine Ikone der Nachkriegsarchitektur ist, ist Karim Rashid heute der Popstar unter den Designern – ein perfektes Match!
Kooperationen
Gemeinsam mit dem Team von pinkarchitektur haben wir uns intensiv mit dem Haus und der Dortmunder Nachkriegsgeschichte, aber auch mit den jetzigen Bedürfnissen von Stadt und Umfeld auseinandergesetzt, um das beste Konzept zu erarbeiten. Eng und vertrauensvoll ist die Abstimmung mit dem Liegenschaftsamt und der Denkmalpflege sowie dem Hauptmieter prizeotel. Gemeinsam mit Vertretern der Stadt, des Denkmalschutzes und dem extra aus New York angereisten Stardesigner Karim Rashid wurden Farb- und Designkonzept für das Hotel abgestimmt. Mit prizeotel verbindet uns ein enges Vertrauensverhältnis. Von Karim Rashids Idee der Designocracy sind wir total überzeugt: cooles Design, das sich jeder leisten kann. Das Mobilitätskonzept erarbeiten wir in enger Abstimmung mit den städtischen Ämtern.
Mehrwert
Ein ikonisches Denkmal wird erhalten und ein neues, urbanes Stadtquartier entsteht – ganz ohne Verschwendung von Ressourcen. Ohne Abriss und Neubau entsteht eine zukunftsorientierte Nutzung, die die Innenstadt belebt. Das moderne Mobilitätskonzept zur Reduzierung des Individualverkehrs reagiert mit Sharing-Angeboten für die Nutzer und Bewohner auf das sich verändernde Mobilitätsverhalten: So werden E-Bikes platziert und einige Elektroautos der Aachener Marke e.GO zur Verfügung gestellt. Der offene, bisher als Parkplatz genutzte, triste Innenhof kann dadurch zur grünen Oase mit schöner Außenspielfläche für die Kita werden, die den in der Innenstadt lebenden Familien zugutekommt. Die Nachbarschaft freut sich über den Blick auf den grünen Innenhof statt auf parkende Autos.
Besonderheit
Es gibt keinen vergleichbaren, komplett unveränderten Schatz aus dieser Zeit, dessen Qualitäten nach 7 Jahrzehnten behördlicher Nutzung nun freigelegt werden. Als wichtiger Beitrag zur zukunftsorientierten Stadtentwicklung wird die frühere Nutzung hin zu einem bunten Multi-Use-Konzept verändert. Der Gegensatz könnte größer kaum sein: Eine Behörde wird abgelöst durch ein schrilles Designhotel als Hauptnutzer eines rund um die Uhr belebten Quartiers. Und das passt, denn Design und Funktionalität werden sowohl bei Schwarz als auch bei Rashid harmonisch miteinander vereint. Das bestehende Farbkonzept wird aufgegriffen und in ein neues, individuelles Design überführt, das die Besucher inspiriert. Der Investor löst sein Versprechen an die Stadt ein und hält das Objekt dauerhaft im Bestand.