Beschreibung
Das „Neue Wohnzimmer der Stadt Willich“ ist eine urbane Transformation, die die Reaktivierung eines Marktplatzes aufzeigt. Der Marktplatz Willich bildet mit der stadtbildprägenden St. Katharina Kirche das Wahrzeichen der Stadt. Das ursprüngliche Erscheinungsbild wurde dieser Bedeutung nicht mehr gerecht. Mit der Neugestaltung des Markplatzes wurde ein hochwertiger, öffentlicher Freiraum geschaffen, der gleichzeitig in seiner Gestaltung dem Anspruch der Multifunktionalität und dem kulturhistorischen Wert der angrenzenden Bebauung gerecht wird. Wie in einem Wohnzimmer bietet der neue Marktplatz Raum für vielfältige Nutzungen und dient sowohl den Anwohnern als auch den Besuchern der Stadt als Kommunikationsraum und Treffpunkt.
Ziel
Ziel des Projektes war es, eine einladende und unverwechselbare Atmosphäre zu schaffen, die durch eine schlichte, hochwertige Gestaltung unter Betonung identitätsstiftender Elemente erreicht wird. Generationenübergreifende Angebote und Barrierefreiheit waren ebenso Grundgedanken der Planung wie eine flexible Nutzbarkeit, z.B. für Wochenmärkte, Schützenfeste und andere Events. Wichtiges Ziel war es, der historisch bedeutsamen Kirche einen angemessenen Raum zu geben und diese wieder optisch in den Mittelpunkt des Geschehens zu rücken. Besonderes Highlight ist eine zwölf Meter lange Holztafel mit passenden Hockern und Bänken entlang des Seitenschiffs der Kirche, das im öffentlichen Raum die Besucher zu Gemeinschaft und Miteinander einladen.
Herausforderungen
Die Herausforderung des Projektes bestand darin, dem Umfeld des historischen bedeutsamen Zentrums unter verschiedenen Gesichtspunkten einen angemessenen Raum zu verschaffen. Dabei galt es auf der einen Seite städtebauliche und landschaftsarchitektonische Entwicklungs-möglichkeiten sowie auf der anderen Seite die Belange und Wünsche der Bürger aus der Bürgerbeteiligung zu berücksichtigen und dennoch den Platz für flexible Nutzbarkeiten, wie zahlreich Events multifunktional zu gestalten.
Kooperationen
Auf Grundlage eines Integrierten Handlungskonzeptes der Stadt Willich wurde das Projekt als freiraumplanerisches Werkstattverfahren mit komplexen Vorgaben und städtischen Nutzungen seitens der Stadt Willich ausgelobt, zu dem vier Landschaftsarchitekturbüros geladen wurden. Während einer zweiwöchigen Präsenzphase vor Ort, in denen die eingeladenen Büros in leerstehenden Ladenlokalen arbeiteten, wurden Ideen entwickelt. Durch das Werkstattverfahren wurde die Öffentlichkeit von Beginn an in den Planungsprozess eingebunden und im Projektverlauf beteiligt. In enger Zusammenarbeit mit der Stadt wurden die Genehmigungs- und Abstimmungsprozesse zur Umsetzung des Marktplatzes Willich bearbeitet.
Mehrwert
Einen Mehrwert durch die Umsetzung des Projektes erfahren vor allem die Anwohner und Bürger der Stadt Willich, sowie die zahlreichen jährlichen Besucher der Stadt. Das Stadtzentrum mit dem zentral gelegenen Marktplatz wird deutlich aufgewertet und erfährt eine Reaktivierung als lebendige Ortsmitte. Durch die positive Entwicklung und Wiederbelebung der Ortsmitte wird eine Strahlkraft in die unterschiedlichen Stadtviertel erzielt.
Besonderheit
Die große lange Tafel des „Wohnzimmers der Stadt Willich“ lädt die Menschen auf besondere Weise ein zusammen und miteinander ins Gespräch zu kommen. Sie picknicken hier was sie gerade auf dem Wochenmarkt gekauft haben oder loggen sich ins frei verfügbare Netzwerk ein. Ebenso anziehend wie die lange Tafel lädt eine große, breite, von vier Seiten zu nutzende Sitzbank die Besucher ein zu verweilen und ins Gespräch zu kommen. Die Bank ist so positioniert, dass der ganze Marktplatz überblickt werden kann. Hier sitzt der Nutzer inmitten von vorbeikommenden Fußgängern und Radfahrern und kann in Ruhe das geschäftige Treiben der neu gestaltetet Ortsmitte beobachten.