Clarenbachplatz 1 in Köln-Braunsfeld

Nominierung / Intelligente Nachverdichtung

Beschreibung

In Köln-Braunsfeld entsteht derzeit eines der außergewöhnlichsten Wohnungsbauprojekte in Deutschland: Über eine Länge von 160 Metern überbauen die Projektentwickler Friedrich Wassermann GmbH & Co. KG und WvM Immobilien + Projektentwicklung GmbH erstmals einen Schienenweg. Basierend auf dem Entwurf des Kölner Architekten Matthias Dittmann entstehen so knapp 70 Wohnungen, rund 600 Quadratmeter Gewerbefläche und circa 100 Tiefgaragenstellplätze. Neben den neuen Wohnhäusern verspricht die Außengestaltung ebenfalls eine Aufwertung des Platzes, von dem zukünftig die neuen Bewohner sowie die Nachbarn profitieren.

Ziel

Angesichts der immer knapper werdenden Flächen in den wachsenden deutschen Großstädten – vor allem in Köln, zeigt das städtebauliche Pionierprojekt eine besondere Form der Stadtverdichtung auf. Die ungenutzte Verkehrsfläche entwickelt sich zu einer Chance, neue Wohnflächen zu entwickeln.

Herausforderungen

Der Clarenbachplatz galt bislang mit einer Länge von 650m und einer mittleren Breite von 25m als Baugrund ungeeignet. Zudem teilt eine eingleisige Gleisstrecke das ehemalige Bahngelände. Die Lösung war es die Bahntrasse in das Gebäude mit einzubeziehen und zu überbauen. Doch in der Nähe von Gleisen oder gar über Gleisen zu wohnen, birgt auf den ersten Blick Risiken. Diese Risiken zu minimieren und gleichzeitig hochwertigen Wohnraum zu schaffen war den Bauherren von Anfang an ein wesentliches Ziel. So gilt ein umfassendes Brandschutz- und Sicherheitskonzept, welches neben einer strikten Trennung der Gleise vom Gebäude auch statische, immissions- und sicherheitstechnische Aspekte umfasst. Aufwändige Abstimmungen sämtlicher Fachdisziplinen und Behörden unter Zuhilfenahme zahlreicher Gutachten

Kooperationen

Es handelt sich um ein Gemeinschaftsprojekt zwischen WvM Immobilien + Projektentwicklung GmbH und Friedrich Wassermann GmbH & Co. KG. Beide Unternehmen sind zu gleichen Teilen an dem Projekt beteiligt. Für das Vorhaben war ein Bebauungsplan erforderlich, den der Partner Wassermann 2012 eingeleitet und bis zum Beschluss 2015 begleitet hat. In einer Bürgerwerkstatt wurden die Anlieger und die benachbarte Kirchengemeinde in das VEP- Verfahren eingebunden. Darin wurde das Kirchengebäude als Baustein in einen neuen Platz mit einbezogen, so dass neben den Wohnungen ein urbaner „Veedels“- Platz mit Kirchenvorplatz und Wochenmarkt entsteht. Mit Planungsrecht stieg der Partner WvM Immobilien in das Projekt ein, so dass ab dem Entwurf die beiden Partner das Projekt gemeinsam verantworten und die Bau

Mehrwert

Damit Bewohner und Anwohner den Bahnverkehr kaum spüren, werden die Wand- und Deckenflächen im überbauten Gleisbereich mit Dämmstoffen belegt. Eine schallabsorbierende, 1,20 Meter hohe Lärmschutzwand, die parallel zum teilüberbauten Gleis verläuft, sorgt zusätzlich für eine geringe Lärmbeeinträchtigung. Um die Erschütterungen des Güterzuges vom Boden und dem Gebäudetrakt bestmöglich zu reduzieren, wurden die Gleise vor Baustart mit einer 50 Zentimeter dicken Betonschicht und mit Gummipolstern unterfüttert. Dank der Teil-Überbauung der Bahntrasse reduziert sowohl die Lärmbelastung durch die Bahnfahrten als auch durch die angrenzende sechsspurige Aachener Straße für die Anwohner. Dazu kommt die Neugestaltung des bisher als Parkplatz genutzten Platzes in eine kleine Geschäftsmeile mit Geschäf

Besonderheit

Mit seinem innovativen Baukonzept ermöglicht das Projekt am Clarenbachplatz etwas, was vorher undenkbar war: Bundesweit lassen sich Brachflächen über und neben Gleisbereichen in eine qualitative Wohnbebauung verwandeln.