Beschreibung
Das Raumwerk D ist das neue städtebauliche Entwicklungskonzept Düsseldorfs. Bei der Erarbeitung wurde von Beginn an eine kreative und intensive Beteiligung gelebt. Dies hat Vorbildcharakter für komplexe Planungsprozesse auf allen Handlungsstufen und manifestiert das Wertebewusstsein in Stadtgesellschaft, Fachschaft und Politik. Im Fokus stehen so die Expertise der Fachakteure, die wissenschaftliche Beratung, die politische Verantwortung sowie die lokalen Ortskenntnisse, Wünsche oder Sorgen der Bewohner*innen. Entstanden sind 6 anwendungsorientierte und dynamische Elemente, die Wahrnehmungs- und Werkzeugcharakter für alle Anwender*innen haben. Sie bedienen neben verschiedenen Maßstabsebenen und Zeithorizonten auch die Vielfalt der Akteurslandschaft.
Ziel
Das Raumwerk D - als Kompass der Stadtentwicklung für heute und morgen – formuliert die Leitideen für Düsseldorfs städtebauliche Zukunft. Es würdigt die Struktur und Vielfalt der Stadt, reagiert auf sich verändernde Herausforderungen und klärt die Werte und das Selbstverständnis der Düsseldorfer Stadtentwicklung. Im Gegensatz zu bisherigen Stadtentwicklungskonzepten handelt es sich um kein 360-Grad Konzept. Es ist ein integriertes raumbezogenes Werk, das sich auf die Expertise der Stadtentwicklung und -planung konzentriert, aber mit Einflüssen und Impulsen aller Art zurechtkommt. Mit dem Raumwerk D wird allen Stadtgestalter*innen ein umfassender Werkzeugkasten mit Handlungsempfehlungen an die Hand gegeben, um gemeinsam und koproduktiv an der Zukunft der Stadt zuarbeiten.
Herausforderungen
Die Dynamik der Stadt Düsseldorf ist allgegenwärtig. Ihre Veränderungen wirken sich auf die Lebens- und Arbeitswelten aller aus. Es gilt mit neuen Instrumenten den langfristigen Herausforderungen einer Großstadt, wie dem Klimawandel, dem anhaltenden Bevölkerungswachstum oder den Flächenkonkurrenzen zu begegnen. Während des Aufstellungsprozesses als wichtige Themen hinzugekommen – und im Rahmen der Beteiligung intensiv eingefordert – sind der Umgang mit den Auswirkungen der Corona-Pandemie, den Starkregenereignissen oder den Krieg gegen die Ukraine. Neben den ohnehin wichtigen Themen Klimaanpassung und –schutz sowie die gesunde und verantwortungsbewusste Stadt, rückte Resilienz, nachhaltiges Handeln sowie die kurzfristige dynamische Anpassungsfähigkeit von Konzepten stärker in den Fokus.
Kooperationen
Die Stadt hat das Konzept in Kooperation mit verschiedensten Akteur*innen und Expert*innen erarbeitet. Dabei reicht die Zusammenarbeit von der Einbindung der breiten Öffentlichkeit und der Akteurslandschaft über einen begleitenden politischen Steuerungskreis bis hin zu einem wissenschaftlichen Beratungsgremium, das die Ergebnisse der aktuellen Forschung eingebracht und dem Team als Spiegel vorgehalten hat. Umzusetzen ist das Raumwerk D mit einem breiten Netzwerk aus Kolleg*innen der Fachämter, Fachakteur*innen, Stadtgestalter*innen, politischen Vertreter*innen, aber auch der Öffentlichkeit, die als lokale Expertise weiterhin eine große Rolle spielen werden. Aktuell werden die Möglichkeiten von Anschlussprozessen ausgelotet, die kooperativ mit den Akteur*innen realisiert werden sollten.
Mehrwert
Gegenwärtig und langfristig profitiert die gesamte Stadtgesellschaft vom Raumwerk D. Durch die formulierten, abgestimmten und akzeptierten Leitplanken für die Stadtentwicklung gibt es einen roten Faden, um zukünftig ganzheitlich lösungsorientiert zu handeln. Das Raumwerk D gibt durch die entstandenen 6 Elemente Impulse, Begründungs- und Argumentationsmasse an die Hand, um Projekte gemeinwohlorientiert zu steuern. Konkrete Projekte oder Konzepte können durch diese Grundlagenarbeit entlastet werden, da übergeordnete Ziele durch einen breiten Diskurs abgesteckt sind. Daraus ergibt sich die Stärke des Raumwerk D, eine konzentrierte Abstimmung über die jeweiligen zentralen Inhalte von Einzelprojekten und Fachprozessen in den Fokus zu rücken. Es dient zudem zur Förderakquise im Sinne eines ISEKs
Besonderheit
Durch die Beteiligung konnte das Bewusstsein für die diversen Ansprüche an die Stadt geschärft und ein gemeinsames Verständnis für Stadtentwicklung geschaffen werden. Auf der Basis wurde zu Prozessbeginn, gemeinsam mit der Öffentlichkeit, die Aufgabenstellung für 4 interdisziplinären Planungsteams erarbeitet. Durch sie wurden 4 Raumbilder erarbeitetet ohne, dass die Teams in Konkurrenz zueinanderstanden. Die Visionen der städtebaulichen Zukunft der Stadt, ermöglichten frühzeitig die Diskussion auch für Nicht-Planer*innen greifbar zu machen. Die daraus weiterentwickelten 6 Elemente des Raumwerk D sind nicht linear strukturiert und richten sich an verschiedene Adressat*innen der Stadtgesellschaft. So entsteht ein Konzept von und für alle Düsseldorfer*innen in unterschiedlichen Rollen.