Beschreibung
Der städtebauliche Entwurf des METRO Campus definiert ein urbanes, visionäres Quartier mit prägnanter baulich-räumlicher Struktur und eigenständiger Identität: Wohn- und Arbeitsräume werden mit Markthalle & Gastronomie, Groß- & Einzelhandel, Handwerk & Dienstleistung, Kunst & Kultur sowie Naherholungs- & Freizeitangeboten, eingebettet in Parks & Gärten, vereint. Die Architektur greift dabei die Innovationsgeschichte des Standorts auf und nutzt das bestehende Gefüge in kreativer Weise. Die Quartiersblöcke sind in einer durchdachten Netzwerkstruktur angeordnet, sorgen für eine gute Verflechtung mit dem städtischen Kontext und fördern die Idee eines autoarmen Quartiers. Intensive Grünflächen, Regenwassermanagement und CO2-Neutralität betonen die Nachhaltigkeit und Klimaresilienz des Projekts.
Ziel
Das heutige METRO-Areal ist aus städtebaulicher und immobilienwirtschaftlicher Perspektive ineffizient und monofunktional. Lage und Kontext erfordern ein zukunftsweisendes städtebauliches Konzept, das der Qualität des Areals, dem demografischen Wandel sowie veränderten Umweltbedingungen, Arbeitsweisen und Lebensstilen gerecht wird. Die Vision umfasst die Gestaltung eines attraktiven, urbanen Raums, der über traditionelle Wohngebiete hinausgeht. Dabei sollen vielfältige private und öffentliche Nutzungen ermöglicht werden, um ein Zeichen gegen die Monokultur im Städtebau zu setzen. Durch die Entsiegelung von Flächen und die nachhaltige Integration unterschiedlicher Funktionen und Lebensbereiche wird die Schaffung eines lebendigen Ortes der Begegnung mit hoher Aufenthaltsqualität angestrebt.
Herausforderungen
Die Größe des Entwicklungsareals und seine städtebauliche Relevanz führten zu einer hohen Komplexität im Planungsprozess, der ein umfassendes internes und externes Stakeholder Management erfordert. Die Durchführung des Wettbewerbsverfahrens und der Öffentlichkeitsbeteiligungen, die aufgrund der Covid-19 Pandemie erstmalig rein digital erfolgten, gestaltete sich intensiv und anspruchsvoll. Die daraus resultierenden Interessen sowie der Bedarf der Landeshauptstadt und der Öffentlichkeit nach Wohn- und Lebensraum sind valide. Eine Realisierung des städtebaulichen Konzepts bedingte jedoch zunächst die Sicherung eines zukunftsfähigen Standorts für den METRO Großmarkt im Düsseldorfer Stadtgebiet und eine sinnhafte Integration der am Standort verbleibenden globalen Konzernzentrale in den Entwurf.
Kooperationen
Aufgrund der Dimension und der Relevanz des Planungsgebiets wurde in partnerschaftlicher Zusammenarbeit mit der Landeshauptstadt Düsseldorf ein zweiphasiger, städtebaulicher Wettbewerb initiiert. Zuvor fanden die Stimmen der Mitarbeiter, der Bürger, der Nachbarschaft und der Experten Gehör: Vom Zukunftsforscher über Mobilitäts- und Klimaexperten, vom Rat der Künste über Vertreter aller politischer Fraktionen sowie Architekten, Stadtplaner und Landschaftsarchitekten. Im kollaborativen Wettbewerbsprozess wurden alle Perspektiven gehört und somit sichergestellt, dass die diversen Blickwinkel, Bedürfnisse und Interessen in die städteplanerischen Entwürfe einfließen. So wurde von Beginn an eine hohe Akzeptanz, Verantwortungsgefühl und Identifikation für die Quartiersentwicklung geschaffen.
Mehrwert
Die Idee des METRO Campus basiert auf einem Nutzungsmix, der das Potenzial einer „neuen Mitte“ für die angrenzenden Stadtteile birgt. Dazu werden fehlende, räumliche Verbindungen hergestellt, um das Plangebiet mit seiner Umgebung zu vernetzen. Einladende, öffentliche Grün- und Freiräume verbinden die Funktionen Wohnen, Arbeit und Freizeit. Sie bilden die Bühne für das urbane Leben im Quartier. Die abwechslungsreiche Struktur des städtebaulichen Entwurfs ermöglicht eine multifunktionale Codierung der Gebäude mit einer gezielten Aktivierung der Erdgeschosszonen zur Integration vielfältiger Einkaufs- und Freizeitmöglichkeiten, Gastronomie- und Kulturangeboten sowie Dienstleistungen, die sich nicht nur an die Bewohner des Quartiers, sondern auch an Nutzer, Nachbarschaft und Besucher richten.
Besonderheit
Der städtebauliche Entwurf ist das Ergebnis eines mutigen, neuen Weges zur Schaffung eines Quartiers abseits der konventionellen Norm. Die sorgfältige Auslobung führte zu einer enormen konzeptionellen Tiefe. Gemeinsam mit der Landeshauptstadt, den Experten und der Jury wurden Bedeutung und Konsequenz des Projekts intensiv diskutiert. Das Resultat ist eine progressive Neuinterpretation von Architektur und Raum, die die Historie des Standorts und dessen Zukunft sinnstiftend weiterdenkt. Das städtebauliche Konzept strebt nach Reichhaltigkeit und Vielfalt. Es verspricht ein identitätsstarkes, zukunftsfähiges Quartier, in dem Qualität vor Quantität geht. Ausgelegt auf Robustheit, Resilienz und Nachhaltigkeit berücksichtigt der Entwurf die Bedürfnisse der Menschen über einen langen Zeitraum.