Beschreibung
Kein anderer Ort der Welt ist als Innovationstreiber der Optik vergleichbar zur Lichtstadt Jena. Um dieses Alleinstellungsmerkmal erlebbar zu machen, Optik als faszinierenden Teil der MINT-Fächer zu positionieren und für den Forschungsstandort zu werben, soll das nationale Leitmuseum der Optik als Deutsches Optisches Museum in Jena entstehen. Hier soll eine herausragende Ausstellung entwickelt werden, welche den weltweit einzigartigen Sammlungsbestand in einem authentischen Gebäude widerspiegelt. Die ehemalige Optikerschule soll dafür in Verbindung mit einem künstlerisch gestalteten Neubau saniert nachgenutzt werden. Die herausragende und identitätsstiftende Architektur des Neubaus garantiert eine direkte Wirkung vor Ort im Stadtraum sowie eine nationale und internationale Wahrnehmung.
Ziel
Jena ist aus globaler Sicht das Synonym für herausragende Optik. Ziel des D.O.M. ist, diese besondere Stärke für die gesamte Breite der Gesellschaft als authentischen Ort erlebbar zu machen. Es widmet sich den Innovationen der Optik und wird selbst zum Vorbild einer neu gedachten Art des Museums. Das denkmalgeschützte Bestandsgebäude der ehemaligen Optikerschule wird saniert und mit einem Neubau ergänzt. Zur Nutzung von Synergien erhält der Neubau eine Verbindung zum angrenzenden Kultur- und Kongresszentrum Volkshaus. Gleichzeitig soll durch die architektonische und künstlerische Gestaltung das städtebauliche Umfeld des Carl-Zeiss-Platzes aufgewertet werden. Die neu geschaffene Vorzone mit Museumseingang und -café soll zur Belebung des Platzes und zur Erweiterung der Innenstadt beitragen.
Herausforderungen
Die größte Herausforderung des Projektes besteht in der Umnutzung der ehemaligen Optikerschule von 1923/24 als modernes Museum mit entsprechender barrierefreier Erschließung. Der Neubau zwischen dem denkmalgeschützten Bestandsgebäude und Volkshaus übernimmt zukünftig die Funktion des Eingangsbereichs mit Foyer und barrierefreier Erschließung aller Museumsebenen. Zusätzlich entstehen damit notwendige Flächen für den Museumsbetrieb (Tickettresen, Café, Didaktikräume, Gebäudetechnikflächen). Mit dem Neubau soll gleichzeitig eine identitätsstiftende Architektur geschaffen werden, welche vergleichbar in der Symbolik zur Pyramide des Louvres ist. Neben der besonderen Formensprache des Neubaus wird bereits die Fassadengestaltung (konzipiert von Studio Other Spaces) mit dem Thema Optik spielen.
Kooperationen
Die Stiftung D.O.M. wurde 2016 als öffentlich-private Partnerschaft durch die Carl Zeiss AG, die Carl-Zeiss-Stiftung, die Ernst-Abbe-Stiftung, die Friedrich-Schiller-Universität und die Stadt Jena gegründet. Die Zielstellung zur Errichtung des Deutschen Optischen Museums wird zudem von verschiedenen Akteuren der Stadtgesellschaft (Schenkungen und Spenden) und Politik getragen. Finanziell unterstützt wird das Projekt mit Förderungen seitens der EU (Kulturförderung), des Bundes (Nationale Projekte des Städtebaus), des Freistaats (Tourismusförderung, Städtebauförderung) und durch Zustiftungen der Stadt. Renommierte Fachplaner wie Studio Qwertz, Studio Other Spaces, Studio KLV, Bartenbach GmbH, IngenieurGruppe Bauen und Ingenieurbüro Hermann kooperieren im komplexen Planungsprozess.
Mehrwert
Mit der Realisierung des Projektes und der Errichtung des Neubaus mit Museumscafé wird das städtebauliche Umfeld aufgewertet und belebt. Das Museum erfährt eine stark erhöhte Wahrnehmbarkeit in Fachkreisen sowie als touristisches Leitprodukt und Markenbotschafter Thüringens durch die Steigerung von Ausstellungsflächen, Leihgaben und Museumsbesuchen. Als außerschulischer Lernort für ALLE werden größere Zielgruppen angesprochen und ein Bildungsauftrag (Lehrerausbildung, Schulklassen) übernommen. Aufgrund der räumlichen Verbindung zum Volkshaus entstehen Synergien, die z.B. in Form von „Walking Dinners“ nach Kongressen im D.O.M. umgesetzt werden. Mit der Teilnahme an der DGNB-Pilotgruppe „Nachhaltige Museen und Ausstellung“ werden Energieeffizienz und Nachhaltigkeit modellhaft berücksichtigt.
Besonderheit
Die Herausforderung, die ehemalige Optikerschule in ein zeitgemäßes Museum zu verwandeln, wurde als Chance für Neues genutzt: Nachnutzung denkmalgeschützter Bausubstanz in Verbindung mit ikonografischer Architektur und moderner Wissensvermittlung. Die Ausstellung wird durch ihr Edutainment die Funktionen eines Science Centers mit einer musealen Sammlung erstmals ganzheitlich verbinden und damit eine Innovation der Museumswelt darstellen. Die Gäste werden mit historischen Originalen reale Experimente durchführen, die nicht in den digitalen Raum übertragbar sind. Die eigene körperliche Wahrnehmung ist der Leitgedanke der Ausstellung. Gleichzeitig werden den Gästen stets neueste Forschungsergebnisse unterhaltsam vermittelt um auf sehr wertige Weise ihre Begeisterung für Thema & Ort zu wecken.